Uni­ver­si­t?t Pa­der­born er­h?lt zwei Gra­du­ier­ten­kol­legs – Deut­sche For­schungs­ge­mein­schaft be­wil­ligt 5.450.000 Eu­ro für Op­to­elek­tro­nik und Pho­to­nik so­wie Me­di­en­wis­sen­schaf­ten

Forschung in Zukunftsfeldern und gro?e Chancen für exzellente Nachwuchswissenschaftler

Bonn-Paderborn. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jetzt gleich zwei Antr?ge der Universit?t Paderborn genehmigt, Graduiertenkollegs einzurichten. Einen Schwerpunkt in den Medienwissenschaften wird das Kolleg ?Automatismen: Strukturentstehung au?erhalb geplanter Prozesse in Informationstechnik, Medien und Kultur“ haben. Beteiligt sind neben Geisteswissenschaftlern auch Informatiker und Wirtschaftswissenschaftler. Um ?Mikro- und Nanostrukturen in Optoelektronik und Photonik“ geht es in einem weiteren Graduiertenkolleg, an dem die Departments Physik, Chemie sowie das Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik beteiligt sind.

Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch sieht die neuen Kollegs nicht nur für die Antragsteller, sondern für die ganze Universit?t Paderborn als immensen Erfolg: ?Eine sehr sch?ne Nachricht zum Jahresende. Einen besseren Start in das Jahr 2008 kann man sich für unsere Hochschule kaum wünschen.“ Das amtierende Rektorat und auch das künftige Pr?sidium seien hoch erfreut über die gro?e Anerkennung, die die beteiligten Bereiche nun von der DFG erfahren h?tten.

Das Graduiertenkolleg in den Medienwissenschaften wird zw?lf Promotionsstipendien und zwei Post-Doc-Stellen ausschreiben. ?Hier entsteht ein Forschungszusammen?hang zu einem Thema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Den künftigen Kollegiatinnen und Kollegiaten wird damit ein fester Rahmen für ihre Promotion bzw. Weiterqualifikation geboten“, freut sich Prof. Dr. Hartmut Winkler, Sprecher des Kollegs. Start sei im Mai 2008, wobei die DFG das Vorhaben über viereinhalb Jahre mit insgesamt etwa 1,95 Millionen Euro f?rdere. Bei dem interdisziplin?ren Graduiertenkolleg seien acht Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus der Fakult?t für Kulturwissenschaften (Medienwissenschaften, Soziologie, Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft), drei aus der Informatik, einer aus der Wirtschaftswissenschaft sowie ein Wissenschaftler der Universit?t Bielefeld beteiligt.

Das neue Graduiertenkolleg ?Mikro- und Nanostrukturen in Optoelektronik und Photonik“ werde zum 1.4.2008 eingerichtet, so der designierte Sprecher Prof. Dr. Heinz Kitzerow, Physikalische Chemie: ?Ausgezeichnete Absolventinnen und Absolventen aus den Bereichen Physik, Chemie und Elektrotechnik erhalten in diesem Graduiertenkolleg ein Promotionsstipendium. Dazu kommt die M?glichkeit, ihre Doktorarbeit unter intensiver Betreuung in einem besonders gut ausgestatteten, interdisziplin?ren Umfeld anzufertigen.“ Auch promovierte Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sowie der internationale Austausch von Gastwissenschaftlern werde besonders gef?rdert.

Die insgesamt dreizehn Projekte des Kollegs besch?ftigen sich mit den Grundlagen und der Weiterentwicklung von periodischen Strukturen, die der Verarbeitung, ?bermittlung oder Darstellung von Informationen mit Hilfe von Licht dienen (Photonik) sowie mit hocheffizienten Lichtquellen auf der Basis von Halbleitern (Optoelektronik). Die DFG wird dreizehn Doktorandinnen bzw. Doktoranden sowie zwei Post-Doc-Stellen finanzieren und bewilligte insgesamt knapp 3,5 Millionen Euro, verteilt auf viereinhalb Jahre. Zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Universit?t sollen etwa 30 junge Wissenschaftler zum engeren Kreis der Kollegiaten geh?ren.

 

Weitere Informationen zum Graduiertenkolleg ?Automatismen: Strukturentstehung au?erhalb geplanter Prozesse in Informationstechnik, Medien und Kultur“

Automatismen sind definiert als Abl?ufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen. Die Psychologie kennt Automatismen im individuellen Handeln. Die Soziologie untersucht Prozesse der Habitualisierung und der Konventionalisierung. ?konomen haben den Markt als einen Automatismus beschrieben. Automatismen bringen, quasi im Rücken der Beteiligten, neue Strukturen hervor. Dies macht sie interessant als ein Entwicklungsmodell, das in Spannung zur bewussten Gestaltung und zu geplanten Prozessen steht. Automatismen scheinen insbesondere in verteilten Systemen wirksam zu sein. Automatismen sind technische bzw. quasi-technische Abl?ufe. Gleichzeitig stehen sie in Spannung zum Konzept des technischen Automaten. Das Graduiertenkolleg will Dissertationsprojekte versammeln, die Automatismen im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersuchen, und zwar materialanalytisch, mit den Mitteln der Theorie oder der ingenieurm??igen Konstruktion. Das Kolleg ist interdisziplin?r angelegt: Auf Seiten der Betreuer/innen sind Kultur- und Sozialwissenschaften, Medienwissenschaften, Literatur- und Filmwissenschaft sowie die Informatik beteiligt; konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Die Promovend/innen sollen ebenfalls aus den genannten Feldern kommen.

 

Weitere Informationen zum Graduiertenkolleg ?Mikro- und Nanostrukturen in Optoelektronik und Photonik“

Moderne Methoden der Nanotechnologie, um extrem kleine Strukturen herzustellen und zu untersuchen, werden nicht nur für die Integrierte Optik ben?tigt, deren Ziel es ist, m?glichst viele optische Bauelemente auf einem ?Chip“ zu vereinen, sondern sind auch von grunds?tzlicher Bedeutung, weil bestimmte Quanteneffekte nur in extrem kleinen Strukturen auftreten.

Die Universit?t Paderborn bietet besonders gute Voraussetzungen für dieses interdisziplin?re Thema aufgrund der Expertisen, die in der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung ?Center for Optoelectronics and Photonics Paderborn“ (CeOPP) vorhanden sind. Hierzu geh?ren Integrierte Optik, Halbleiterphysik, Theoretische Physik, Theoretische Elektrotechnik, Sensorik sowie Kunststoffe und Flüssigkristalle.