Mit R?nt­gen­strah­len den Ele­men­ten auf der Spur ¨C Pa­der­bor­ner Wis­sen­schaft­ler pla­nen und or­ga­ni­sie­ren For­schungs­pro­jek­te in Ham­burg ¨C 1 Mio. € vom Bun­des­for­schungs­mi­nis­te­ri­um

Die chemischen Abl?ufe im menschlichen K?rper auf der Ebene der Molek¨¹le besch?ftigen Prof. Dr. Gerald Henkel vom Lehrstuhl f¨¹r Anorganische und Bioanorganische Chemie der Universit?t Paderborn schon seit vielen Jahren. Und vor allem die Frage, wie man diese Prozesse in Echtzeit sichtbar machen kann.

Mit der Bewilligung des Projekts ?R?ntgenabsorptionsspektroskopie an Metalloproteinen, Modellkomplexen und biologischem Gewebe¡° durch das Bundesministerium f¨¹r Bildung und Forschung (BMBF) ist Gerald Henkel nun einen entscheidenden Schritt weitergekommen. Denn mit der F?rderung in H?he von rund einer Million Euro kann er am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg einen H?chstleistungs-Detektor implementieren, um damit in neue Bereiche biologischer Stoffwechselprozesse vorzudringen.

Beraten wird Prof. Henkel dabei von Dr. Wolfram Meyer-Klaucke, der als Leitender Wissenschaftler am European Molecular Biology Laboratory (EMBL, Au?enstelle Hamburg) t?tig ist. Beide k?nnen auf eine langj?hrige erfolgreiche Zusammenarbeit auf dem Gebiet der R?ntgenabsorptions?spektroskopie mit Synchrotron-Strahlung zur¨¹ckblicken. Die dazu notwendige so genannte Undulatorstrahlf¨¹hrung wird mit einem finanziellen Aufwand von ca. f¨¹nf Millionen Euro von DESY gebaut. Mit PETRA III stellt DESY die zurzeit weltbeste Photonenquelle f¨¹r hartes bis mittelhartes R?ntgenlicht zur Verf¨¹gung.

Ausgew?hlt wurde das Paderborner Forschungsprojekt nach einem mehrstufigen Auswahlverfahren, aus dem am Ende vier Antr?ge erfolgreich hervorgingen. Als besonders hilfreich erwies sich dabei die Unterst¨¹tzung durch zahlreiche internationale Forschergruppen, die sich von dem Paderborner Projekt wichtige Impulse f¨¹r ihre eigenen Forschungsprojekte erhoffen und in Zukunft auch zu den Nutzern der Anlage geh?ren werden.

Konkret bildet das zun?chst auf drei Jahre angelegte Projekt die methodische Grundlage, um das Metall in Metallo-Biomolek¨¹len als Sonde zur Charakterisierung seiner Umgebung zu verwenden. Diese Metallo-Biomolek¨¹le sind Proteine (Eiwei?stoffe) und Enzyme, deren biologische Rolle von Eisen, Kupfer, Zink oder anderen Metallen kontrolliert wird. Ein solches Metallo-Biomolek¨¹l ist auch das ¨C eisenhaltige ¨C H?moglobin, das im Blut den Sauerstoff der Atemluft zu den Muskelzellen transportiert, um ihn dort in die Atmungskette einzuspeisen.

Zu den geplanten Untersuchungsobjekten geh?ren neben verschiedenen Komponenten der Atmungskette auch die Reaktionszentren des Photosynthese-Apparates. Hier insbesondere die lichtgetriebene Spaltung von Wasser, die zur Produktion von Wasserstoff verwendet werden kann, sowie der Abbau von Alkohol im menschlichen K?rper.

Neue Erkenntnisse erhoffen sich die Wissenschaftler um Prof. Henkel und Dr. Meyer-Klaucke auch ¨¹ber das Entstehen von Krebszellen. Langfristig k?nnten so neue Therapieverfahren bei der Tumorbehandlung entstehen. Anwendung finden sollen die Forschungsergebnisse auch in technischen Prozessen, beispielsweise bei der energiesparenden Gewinnung von Ammoniak aus dem Stickstoff der Luft, wie sie in der Natur durch so genannte Kn?llchenbakterien an den Wurzeln von Erbsen und Bohnen geschieht.

Foto (Universit?t Paderborn, Martin Decking): Prof. Dr. Gerald Henkel freut sich ¨¹ber neue Forschungsm?glichkeiten an der Hochleistungsstrahlenquelle in Hamburg. Hier will er chemische Reaktionen auf der Molek¨¹lebene sichtbar machen, um so auch Prozes
Foto (Universit?t Paderborn, Martin Decking): Prof. Dr. Gerald Henkel freut sich ¨¹ber neue Forschungsm?glichkeiten an der Hochleistungsstrahlenquelle in Hamburg. Hier will er chemische Reaktionen auf der Molek¨¹lebene sichtbar machen, um so auch Prozesse im menschlichen K?rper besser nachvollziehen zu k?nnen.