Vor­trag des Kli­ma­for­schers und Me­te­o­ro­lo­gen Mo­jib La­tif aus Kiel am 15.12., 17.15 Uhr im neu­en H?r­saal­ge­b?u­de L: "Glo­ba­le Er­w?r­mung: Fakt oder Fik­ti­on? Was Mes­sun­gen und Mo­del­le über un­ser Kli­ma ver­ra­ten"

Der international bekannte Klimaforscher und Meteorologe Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR in Kiel ist am 15. Dezember 2011 Gastredner im Physikalischen Kolloquium der Universit?t Paderborn. Latif h?lt den Vortrag ?Globale Erw?rmung: Fakt oder Fiktion? Was Messungen und Modelle über unser Klima verraten“. Zur Veranstaltung um 17.15 Uhr im neuen H?rsaalgeb?ude L (Südring/Ecke Pohlweg) ist auch die ?ffentlichkeit eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Der durch zahlreiche Fernsehauftritte bekannte Forscher war Mitautor der Berichte des Weltklimarates IPCC in 2001 und 2007, die die wissenschaftliche Grundlage vieler klimabezogener Entscheidungen unserer Politik darstellen. Der Vortrag von Professor Latif gibt einen aktuellen ?berblick über den Stand der Klimaforschung. Er versucht, von den messbaren Klimaver?nderungen ausgehend, die Frage zu beantworten, wie sicher das Klima über l?ngere Zeitr?ume vorhergesagt werden kann und welche Unzul?nglichkeiten Klimamodelle besitzen – mit allen Konsequenzen für die daraus abzuleitenden Umweltschutzma?nahmen.

Der Vortrag ist Teil einer Serie von Vortr?gen zu aktuellen Energie- und Klimafragen, die in diesem Semester im Physikalischen Kolloquium behandelt werden. Weitere Infos unter http://physik.upb.de/physikalisches-kolloquium.

 


  

Weitere Informationen:

Globale Erw?rmung: Fakt oder Fiktion? Was Messungen und Modelle über unser Klima verraten

Der globale Klimawandel ist eine Realit?t. Die Erw?rmung der Erde von 0,7 Grad Celsius seit 1900 geht u. a. auf den Aussto? von Kohlendioxid zurück, das in erster Linie durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung entsteht. Seine Anreicherung führt unweigerlich zur globalen Erw?rmung, eine seit über hundert Jahren bekannte Erkenntnis. Die Auswirkungen der harmlos erscheinenden Erw?rmung sind unübersehbar: Die arktische Eisbedeckung hat sich w?hrend der vergangenen 30 Jahre um knapp ein Drittel verringert, die Gletscher aller Breitenzonen schmelzen, und der Meeresspiegel ist w?hrend des 20. Jahrhunderts um knapp 20 cm gestiegen.

Der Weltklimarat (IPCC) geht je nach Emissionsszenarium und Klimaempfindlichkeit von einer weiteren Erw?rmung von ca. zwei bis sechs Grad bis 2100 aus. Eine Erw?rmung am oberen Ende der Bandbreite w?re für die Menschheit in Ausma? und Geschwindigkeit einmalig. Nach Meinung vieler Wissenschaftler dürfte die Temperatur bis Ende des Jahrhunderts um nicht mehr als zwei Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit steigen, um das Risiko von Kippeffekten so gering wie m?glich zu halten. Dazu müsste sich der weltweite Treibhausgasaussto? bis zur Mitte des Jahrhunderts etwa halbieren und bis zum Ende des Jahrhunderts um mindestens 90% verringern.

Wie belastbar sind derartige Aussagen? Ist das Klima überhaupt vorhersagbar? Welche Unsicherheiten gibt es in den Berechnungen? Wie vertrauenswürdig sind die Modelle? Der Vortrag gibt eine ?bersicht über den Stand der Klimaforschung.

Foto (IFM-GEOMAR, Kiel): Der Klimaforscher und Meteorologe Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR in Kiel.
Foto (IFM-GEOMAR, Kiel): Der Klimaforscher und Meteorologe Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften IFM-GEOMAR in Kiel.