Po­di­ums­dis­kus­si­on am 4. Fe­bru­ar in der Uni­ver­si­t?t Pa­der­born: ?Al­les ver­ge­ben? Zum Zu­sam­men­le­ben von Ju­den, Chris­ten, Mus­li­men und ?re­li­gi­?s un­mu­si­ka­li­schen“ Men­schen nach den Ter­ror­an­schl?­gen von Pa­ris“

Am Mittwoch, 4. Februar, l?dt das Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universit?t Paderborn ein zu einer Podiumsdiskussion zum Thema ?Alles vergeben? Zum Zusammenleben von Juden, Christen, Muslimen und ?religi?s unmusikalischen“ Menschen nach den Terroranschl?gen von Paris“. Die Veranstaltung findet von 18 bis 19.30 Uhr im H?rsaal C2 statt. Die interessierte ?ffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

Prof. Dr. Klaus von Stosch, Vorstandsmitglied des ZeKK: ?Die Anschl?ge von Paris stellen uns eindrücklich vor Augen, wie gef?hrdet das friedliche Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen religi?sen ?berzeugungen im Zeitalter des Erstarkens (pseudo)religi?ser Fundamentalismen ist.“ Es sei deswegen wichtig, das Geschehen genau zu analysieren und angemessene Konsequenzen daraus zu ziehen. ?In gro?er Klarheit haben die gro?en muslimischen Moscheeverb?nde unmissverst?ndlich die Attentate verurteilt und sie als abscheuliche Taten bezeichnet, die gegen demokratische und muslimische Werte versto?en. Auch die meisten Nichtmuslime haben besonnen auf die Verbrechen reagiert und differenzieren zwischen dem Islam und Menschen, die in seinem Namen morden“, so von Stosch. Die Bundeskanzlerin und viele andere Politiker haben klar gemacht, dass der Islam zu Deutschland geh?re. ?Der Papst und viele andere religi?se Würdentr?ger haben verdeutlicht, dass es auch bei der Meinungsfreiheit Grenzen geben muss – keine Grenzen, die gesetzlich festgelegt werden, aber Grenzen, die etwas mit dem Respekt gegenüber Menschen mit anderen Positionen zu tun haben“, erl?utert von Stosch.

Doch die Anschl?ge von Paris betr?fen nicht nur das Verh?ltnis von Meinungs- und Pressefreiheit zum Schutz von Glaubensüberzeugungen, sondern sie h?tten auch vor Augen geführt, wie gef?hrdet jüdisches Leben in Europa sei. ?Gerade in Frankreich, dem europ?ischen Land, in dem die meisten Juden leben, fühlen sich viele von ihnen nicht mehr sicher. In dem Land, das so wirkm?chtig für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit eintritt, scheint das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen vor eine Zerrei?probe gestellt“, erkl?rt Klaus von Stosch. ?Grund genug, uns Gedanken zu machen über die Situation in Frankreich, aber auch in Deutschland; über jüdisches Leben in Europa und das Verh?ltnis von Juden und Muslimen; über den Wert der Meinungs- und Pressefreiheit, aber auch über die Frage, ob und wann diese Freiheit an Grenzen st??t; über das latente Gewaltpotenzial in den Heiligen Schriften von Judentum, Christentum und Islam und die Frage, wie dieses gez?hmt oder in gute Bahnen gelenkt werden kann.“

An der Podiumsdiskussion werden teilnehmen: Rabbinerin Dr. Elisa Klapheck. Die Lehrbeauftragte für jüdische Theologie forscht und arbeitet zur Erneuerung jüdischen Lebens in Deutschland. Hamideh Mohagheghi, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Koranexegese. 必威体育 promoviert über Gewaltverse im Koran. Die Romanistin Prof. Dr. Sabine Schmitz, die  u. a. zum Islam in Frankreich forscht und lehrt. Der Germanist Prof. Dr. Michael Hofmann, der jüngst einen Artikel verfasst hat, in dem er das Recht auf Blasphemie verteidigt. Der katholische Theologe Prof. Dr. Klaus von Stosch, der jahrelang in einem Exzellenzcluster zum Thema Religion und Gewalt mitgearbeitet hat. Alle Teilnehmenden arbeiten und forschen am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universit?t Paderborn.

Weitere Informationen im Internet: http://kw.upb.de/institute-einrichtungen/zekk

Abbildung: Prof. Dr. Klaus von Stosch
Abbildung: Prof. Dr. Klaus von Stosch