Pa­der­bor­ner Film­wis­sen­schaft­le­rin Prof. Dr. An­net­te Brau­e­r­hoch in Ber­lin – Bli­cke auf Deut­sch­land 1933 bis 1949: Von deut­schen Fr?u­leins und der deut­schen Dik­ta­tur

Mit der deutschen Weiblichkeit zwischen 1933 und 1949 befasste sich Prof. Dr. Annette Brauerhoch vom Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft der Fakult?t für Kulturwissenschaften der Universit?t Paderborn in Berlin. Anl?sslich des ?Welttag des Buches“, eingeladen vom B?rsenverein des deutschen Buchhandels, des Freundeskreises Willy-Brandt-Haus e.V. und des Parthas Verlags las die Filmwissenschaftlerin aus ihrem Buch ?Fraüleins und GIs“, erschienen 2006 im Stromfeld Verlag, Frankfurt a. M. und Basel.

?Neben mir als Vertreterin aus der Filmwissenschaft widmeten sich zwei Schauspieler aus Berliner Theatern literarischen Werken, die sich mit der deutschen Weiblichkeit in dem genannten Zeitraum besch?ftigen“, so Prof. Brauerhoch. Das war zum einen das Buch ?Nachrichten aus Berlin 1933 – 36“ von Antoni Graf Sobánski, zum anderen ?Kleine Abschiede 1935 – 37“ von Heinz Berggruen, dem berühmten Kunstsammler, der im Februar 2007 starb und der Nachwelt bedeutende Kunstsammlungen hinterlie?.

?Vor allem Sobánski liefert mit seinem Buch sehr genaue Aufzeichnungen aus der Anfangszeit der Nazi-Diktatur. Sein Blick auf die Weiblichkeit ist sehr sexistisch“, so Brauerhoch, die in ihrem Buch über Geschichte und Filmgeschichte zusammenfasst, wie die Beziehung zwischen Besatzungssoldaten und deutschen Frauen nach dem zweiten Weltkrieg eingesch?tzt wurde: ?Nach der Schmach der Niederlage verbündeten sich die deutschen Frauen scheinbar mit dem Feind. Dabei ging jede Form der Familienideologie fl?ten.“ Die Beziehungen zwischen ?deutschen Fr?uleins und GIs“ seien zwar privat gewesen, gleichzeitig aber ?ffentlich, politisch und vor allem verp?nt. ?Die Kombination aus literarischer und wissenschaftlicher Ann?herung an das Thema war eine gelungene Kombination“, findet Brauerhoch, die sich über die gut besuchte Veranstaltung im Berliner Willy-Brandt-Haus freute.

Demn?chst f?hrt Brauerhoch wieder nach Berlin. Wieder als Expertin, diesmal im Rahmen einer Veranstaltung zum ?Jahr der Geisteswissenshaften“: Am 11. Mai wird sie in Berlin auf die Schauspielerin Franka Potente treffen, mit der sie über die Rolle der Frau im deutschen Kino, das Inszenieren von Weiblichkeit, über die Frauenbewegung und bewegende Frauen diskutiert. In dieser Serie ?Stars treffen Ihre Geistesgr??en“ werden unter anderem auch Torwart Jens Lehmann und Fu?ballhistorikerin Prof. Dr. Christiane Eisenberg von der HU Berlin aufeinander treffen, au?erdem J?rg Pilawa und die Leibnizpreistr?gerin und Altphilologin Gyburg Radke (Universit?t Heidelberg), sowie Hellmuth Karasek und der Historiker und Gerontologe Peter Borscheid von der Universit?t Marburg.

?Ich fühle mich als Wissenschaftlerin dafür verantwortlich, mein Fachgebiet in der ?ffentlichkeit zu pr?sentieren“, so Brauerhoch, ?denn nur dann erf?hrt das Publikum mehr über diese ausgesprochen interessanten Themen, bekommt Denkanst??e und beteiligt sich an Debatten.“ Franka Potente, die unter anderem mit dem Film ?Lola rennt“ popul?r wurde, sagt zum ?Jahr der Geisteswissenschaften“: ?Die Geisteswissenschaften sind für mich wie ein Verdauungssystem: 必威体育 helfen, die Welt, die Menschen sowie komplexe soziale und politische Zusammenh?nge auf intellektueller Ebene zu begreifen – quasi zu verdauen.“

Foto (Christiane Bernert): Prof. Dr. Annette Brauerhoch, Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft, Fakult?t für Kulturwissenschaften, Universit?t Paderborn
Foto (Christiane Bernert): Prof. Dr. Annette Brauerhoch, Lehrstuhl für Film- und Fernsehwissenschaft, Fakult?t für Kulturwissenschaften, Universit?t Paderborn