Ar­beit 4.0: Mi­nis­ter­pr?­si­den­tin be­sucht Fort­s­chritts­kol­leg

Wie wirkt sich Digitalisierung auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus?

Was bedeutet Industrie 4.0 – also die immer weitere Digitalisierung der Arbeitsprozesse – für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer? Was ist eine faire Mensch-Maschine-Interaktion und wie sollte sie gestaltet sein? Welche Rolle wird die Lernkultur im Betrieb von morgen spielen? Diese und andere Fragen diskutierte Ministerpr?sidentin Hannelore Kraft heute (17.7.2015) in Bielefeld mit Doktorandinnen und Doktoranden, Hochschullehrerinnen und -lehrern am Fortschrittskolleg ?Gestaltung von flexiblen Arbeitswelten – Menschen-zentrierte Nutzung von Cyber-Physical Systems in Industrie 4.0“. In dem Kolleg arbeiten aktuell neun Doktorandinnen und Doktoranden der Universit?ten Paderborn und Bielefeld interdisziplin?r zusammen. Es verknüpft Informatik, Ingenieurwissenschaften, Robotik mit Wirtschaftsp?dagogik, Wirtschaftswissenschaften, Soziologie sowie Arbeits- und Organisationspsychologie.

Ministerpr?sident Hannelore Kraft sagte: "Die Grunds?tze von ?Guter Arbeit‘ gelten auch in der Arbeit 4.0. Deshalb ist es enorm wichtig, dass in einem Zukunftsland wie Nordrhein-Westfalen intensiv an den Herausforderungen der Industrie 4.0 für die Arbeitswelt gearbeitet und geforscht wird."

Künftig sollen Fabriken schnell und individuell Warenbestellungen produzieren k?nnen. Damit das m?glich ist, arbeiten Betriebe daran, ihre Herstellungsprozesse umzustellen. Dafür sind Maschinenparks n?tig, die rasch umprogrammiert werden k?nnen, um das ma?geschneiderte Produkt zu liefern. ?Industrie 4.0“ ist das Schlagwort, mit dem dieser Wandel hin zu intelligenten Fabriken beschrieben wird. Dieser Umbau wirkt sich auf die Betriebe und ihre Mitarbeiter aus. Im Fortschrittskolleg der Universit?ten Bielefeld und Paderborn wird untersucht, welche Ma?nahmen n?tig sind, um die Mitarbeiter und Betriebe dabei zu unterstützen. Das Wissenschaftsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen f?rdert das Fortschrittskolleg NRW seit 2014 über viereinhalb Jahre mit insgesamt 2,6 Millionen Euro.

Die ?Cyber-Physical Systems“, mit denen sich die Promovierenden befassen, sind vernetzte mobile und eingebettete Ger?te, die zunehmend in der industriellen Fertigung eingesetzt werden: Funk-Chips (RFIDs), drahtlose Sensornetze mit mitunter winzigen Computern oder auch Smartphones und Tablet-PCs. Diese Ger?te verknüpfen Abl?ufe der physischen Welt mit digitalen Systemen, so dass zum Beispiel sich selbst steuernde Produktions- und Logistikprozesse m?glich werden.

Einen Teil des Fortschrittskollegs bildet die sogenannte ?Zivilgesellschaft“. Das sind Partner und   Interessensgruppen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer wie zum Beispiel die   Technologieberatungsstelle beim Deutschen Gewerkschaftsbund NRW e.V. und die IG Metall. Der Bezug zur Praxis wird auch durch die enge Anbindung an das Spitzencluster it’s OWL und das Innovationsnetzwerk Energie Impuls OWL e.V. sichergestellt.

?Durch diesen engen Kontakt zur Industrie konnten unsere Doktorandinnen und Doktoranden bereits für die Festlegung ihrer Promotionsthemen direkt von der Basis erfahren, wo die Chancen, aber auch Risiken und ?ngste beim ?bergang zu Industrie 4.0 liegen. Dies wird erheblich dazu beitragen, dass im Fortschrittskolleg wissenschaftliche L?sungen mit einer gro?en Akzeptanz und Praxistauglichkeit entwickelt werden“, so Professor Dr. Gregor Engels von der Universit?t Paderborn, der das Fortschrittskolleg leitet.

Gibt es so etwas wie Fairness zwischen Roboter und Mensch in der intelligenten Fabrik? Und wie   ver?ndern sich die Rollen der Besch?ftigten? Auch um Fragen wie diese geht es in dem Fortschrittskolleg. Für den psychologischen Blick ist Professor Dr. Günter W. Maier zust?ndig. Er leitet die Forschungsgruppe zur Arbeits- und Organisationspsychologie der Universit?t Bielefeld. Das Fortschrittskolleg mit den Forschungsvorhaben beider Universit?ten wird am PACE (Paderborn Institute for Advanced Studies in Computer Science and Engineering) der Universit?t Paderborn koordiniert.

Das Fortschrittskolleg ist Bestandteil von ?Fortschritt NRW“, der Forschungsstrategie des Landes NRW. Diese Strategie ist auf Forschung für nachhaltige Entwicklung auf den Feldern der gro?en Zukunftsfragen ausgerichtet: Klimaschutz, Energieversorgung und Mobilit?t ebenso wie Ern?hrung, Gesundheit und soziale Sicherheit. Ziel ist dabei stets, die Lebenswelt der Menschen spürbar zu verbessern.

Weitere Informationen im Internet: http://pace.uni-paderborn.de/studienprogramme/fsk-gfa.html
 

Kontakt:

Prof. Dr. Gregor Engels
Universit?t Paderborn
Institut für Informatik
Telefon: 05251 60-3337
E-Mail: engels@upb.de

Prof. Dr Günter W. Maier
Universit?t Bielefeld
Arbeits- und Organisationspsychologie
Telefon: 0521 106-6875
E-Mail: ao-psychologie@uni-bielefeld.de

Foto (Universit?t Bielefeld): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Pr?sident Prof. Dr. Wilhelm Sch?fer, Prof. Dr. Günter Maier,
Foto (Universit?t Bielefeld): Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Pr?sident Prof. Dr. Wilhelm Sch?fer, Prof. Dr. Günter Maier, Ministerpr?sidentin Hannelore Kraft, Prof. Dr. Gregor Engels und Prof. Dr. Jochen Steil im Robotik-Labor des Exzellenzclusters Kognitive Interaktionstechnologie (CITEC, v. l.).
Foto: Universit?t Bielefeld
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