Ver­?f­fent­li­chung in ?Nu­tri­ents“: Auf die Ta­ges­zeit kommt es an: abends reich­lich Koh­len­hy­dra­te, die den Blut­zu­cker in die H?­he trei­ben, sind lang­fris­tig un­güns­tig für die Ge­sund­heit

Eine neue Ver?ffentlichung in der internationalen Zeitschrift ?Nutrients“ zeigt: Jugendliche, die abends regelm??ig mehr Kohlenhydrate mit einem hohen glyk?mischen Index zu sich nehmen, haben im jungen Erwachsenenalter h?here Risikomarker für einen Typ-2-Diabetes. Zu dem Schluss kommt eine Studie der Universit?t Bonn, an der Prof. Dr. Anette Buyken vom Institut für Ern?hrung, Konsum und Gesundheit der Universit?t Paderborn als Initiatorin beteiligt ist.

?Die Spiegel vieler Hormone unterliegen einem 24-Stundenrhythmus, der durch die menschliche ?Innere Uhr“ gesteuert wird. Zum Beispiel sind wir abends weniger insulinsensitiv, d. h. unsere Stoffwechselantwort auf unsere Nahrung – vor allem Kohlenhydrate – ist abends geringer als morgens“, erkl?rt Buyken. W?hrend der Pubert?t komme eine natürlicherweise verminderte Insulinsensitivit?t hinzu. Studien an Erwachsenen zeigen, dass der regelm??ige Verzehr von Kohlenhydraten, die den Blutzucker stark ansteigen lassen – also Kohlenhydrate, die einen hohen ?glyk?mischen Index“ (GI) haben – die Entwicklung eines Typ-2-Diabetes begünstigen. Daher wurde in der DONALD-Studie (Dortmund Nutritional and Anthropometric Longitudinally Designed Study) jetzt bei Jugendlichen untersucht, ob langfristig ein abendlich h?herer Konsum von Kohlenhydraten mit h?herem GI ungünstig für sp?tere Typ-2-Diabetesrisikomarker ist.

In die Studie eingeschlossen wurden 252 DONALD-Probanden, die w?hrend der Pubert?t mehrfach ein 3-Tage-Wiege-Ern?hrungs-Protokoll geführt hatten und im jungen Erwachsenenalter erneut untersucht wurden. Die Analyse der Daten zeigte, dass Jugendliche, die im Alter von 9 bis 16 Jahren abends regelm??ig reichlich Kohlenhydrate mit h?herem GI verzehrten, im jungen Erwachsenalter (durchschnittliches Alter: 21 Jahre) insulinresistenter waren und einen h?heren Fettleberindex (je h?her der Index, desto eher liegt eine Fettleber vor) hatten als diejenigen, die abends moderate Mengen an Kohlenhydraten mit h?herem GI verzehrten.

?Interessant ist, dass sich beide Zusammenh?nge für den abendlichen, aber nicht für den morgendlichen Verzehr zeigen“, sagt Erstautorin Tanja Diederichs. ?Für die langfristige Diabetespr?vention ist es daher vermutlich entscheidend, abends auf gro?e Kohlenhydratportionen mit h?herem GI zu verzichten. Das bedeutet, Lebensmittel wie zum Beispiel Wei?brot, Instant-Kartoffelpüree oder klebrigen wei?en Reis eher zu meiden“, fügt Initiatorin Prof. Dr. Anette Buyken hinzu, die seit April 2017 Professorin an der Universit?t Paderborn ist.

Publikation: Diederichs T, Herder C, Ro?bach S, Roden M, Wudy SA, N?thlings U, Alexy U, Buyken AE (2017). Carbohydrates from Sources with a Higher Glycemic Index during Adolescence: Is Evening Rather than Morning Intake Relevant for Risk Markers Of Type 2 Diabetes in Young Adulthood? Nutrients, DOI: 10.3390/nu9060591

Foto (Universit?t Paderborn, Nina Reckendorf): Prof. Dr. Anette Buyken von der Universit?t Paderborn ist Initiatorin der Studie, basierend auf Daten der DONALD-Studie, die seit 1985 in Dortmund durchgeführt wird.
Foto (Universit?t Paderborn, Nina Reckendorf): Prof. Dr. Anette Buyken von der Universit?t Paderborn ist Initiatorin der Studie, basierend auf Daten der DONALD-Studie, die seit 1985 in Dortmund durchgeführt wird.