Prof. Dr. Christine Sil­ber­horn (36) ge­h?rt zu den Leib­n­iz-Pre­is­tr?gern/innen 2011

Pr?sident Prof. Dr. Nikolaus Risch: ?Das ist eine wunderbare Nachricht. Ich bin au?erordentlich erfreut und stolz, dass unsere Kollegin Prof. Dr. Christine Silberhorn diese h?chste Auszeichung im deutschen Wissenschaftsbereich erh?lt. Damit wird wieder deutlich sichtbar: Die Universit?t Paderborn ist endgültig in der ersten Liga der forschungsstarken Universit?ten angekommen.“ 

Prof. Dr. Christine Silberhorn: ?Ich freue mich, dass wir mit dem Preis fantastische M?glichkeiten haben, den neuen Lehrstuhl in einzigartiger Art und Weise aufzubauen. An dieser Stelle m?chte ich mich bei meiner Max-Planck-Gruppe aus Erlangen ganz besonders bedanken, die ma?geblich an diesem Erfolg mitgewirkt hat. Einige von ihnen sind auch an die Universit?t Paderborn mitgekommen. Zusammen mit der ehemaligen Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Wolfgang Sohler entwickeln wir neue Wellenleiter-Chips, die spezifisch für zukünftige Anwendungen in der Quantentechnologie designt werden. Und anderem kann damit eine absolut sichere Datenübertragung in der so genannten Quantenkryptografie gew?hrleistet werden.“  

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Pressemitteilung Deutsche Forschungsgemeinschaft
 

Leibniz-Preise 2011: Vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftler erhalten je 2,5 Millionen Euro
 

Spitzenforschung von ?gyptologie über Computer-Netzwerke und Lasermedizin bis Zellteilung / DFG-Pr?sident Kleiner: ?Eindrucksvoller Beweis für Vielfalt“ / Verleihung am 16. M?rz

Nr. 67, 2. Dezember 2010

Die neuen Tr?ger des wichtigsten Forschungsf?rderpreises in Deutschland stehen fest: Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) erkannte heute in Bonn vier Wissenschaftlerinnen und sechs Wissenschaftlern den Leibniz-Preis 2011 zu. Die Ausgezeichneten waren zuvor vom zust?ndigen Nominierungsausschuss aus 152 Vorschl?gen ausgew?hlt worden. 必威体育 erhalten je ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Von den zehn neuen Leibniz-Preisen gehen vier in die Lebenswissenschaften, drei in die Natur-, zwei in die Ingenieur- und einer in die Geistes- und Sozialwissenschaften. Verliehen werden die Preise am 16. M?rz 2011 in Berlin.

Den ?F?rderpreis im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm“ der DFG für das Jahr 2011 erhalten:

-       Prof. Dr. Ulla Bonas, Mikrobiologie/Molekulare Phytopathologie, Universit?t Halle-Wittenberg

-       Prof. Dr. Christian Büchel, Kognitive Neurowissenschaften, Universit?tsklinikum Hamburg-Eppendorf

-       Prof. Dr. Anja Feldmann, Informatik/Computer-Netzwerke/Internet, Technische Universit?t Berlin

-       Prof. Dr. Kai-Uwe Hinrichs, Organische Geochemie, Universit?t Bremen

-       Prof. Dr. Anthony A. Hyman, Zellbiologie/Mikrotubuli und Zellteilung, Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik, Dresden

-       Prof. Dr. Bernhard Keimer, Experimentelle Festk?rperphysik, Max-Planck-Institut für Festk?rperforschung, Stuttgart

-       Prof. Dr. Franz Pfeiffer, Lasermedizin, Technische Universit?t München

-       Prof. Dr. Joachim Friedrich Quack, ?gyptologie, Universit?t Heidelberg

-       Prof. Dr. Gabriele Sadowski, Technische Thermodynamik, Technische Universit?t Dortmund

-       Prof. Dr. Christine Silberhorn, Quantenoptik, Universit?t Paderborn

DFG-Pr?sident Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner stellte anl?sslich der Entscheidung im Hauptausschuss die thematische Bandbreite der neuen Preistr?gerinnen und Preistr?ger und ihrer Forschungsleistungen heraus – von der ?gyptologie über Computer-Netzwerke und Lasermedizin bis zur Zellteilung. Kleiner w?rtlich: ?Das ist ein eindrucksvoller Beweis für die Vielfalt, wie sie auch in der absoluten Spitzenforschung m?glich ist und wie sie durch die Leibniz-Preise nachhaltig gef?rdert werden soll.“

Sehr erfreulich, so Kleiner, sei auch der hohe Anteil von Wissenschaftlerinnen unter den Ausgezeichneten. Bereits unter den 152 Namensvorschl?gen, die insgesamt im Nominierungsausschuss diskutiert wurden, seien gut ein Drittel Forscherinnen gewesen, ebenso unter den 31 Vorschl?gen, die danach in die engste Wahl kamen. ?Dadurch, dass sich dann insgesamt vier Wissenschaftlerinnen in der sehr strengen Endauswahl durchsetzen konnten, wurde dieser Anteil noch einmal gesteigert“, unterstrich Kleiner: ?Das entspricht unserem besonderen Anliegen, auch beim Leibniz-Preis eine angemessene Beteiligung von Spitzenforscherinnen zu erreichen.“ Gleichwohl sollten Wissenschaftlerinnen noch st?rker als bisher von den vorschlagsberechtigten Institutionen und Personen für den Leibniz-Preis nominiert werden, so der DFG-Pr?sident: ?Hier werden herausragende Forscherinnen noch immer eher übersehen als ihre m?nnlichen Kollegen.“
 

Die Leibniz-Preistr?gerin 2011 von der Universit?t Paderborn im Kurzportr?t:

Prof. Dr. Christine Silberhorn (36), Quantenoptik, Universit?t Paderborn

Christine Silberhorn ist die jüngste Tr?gerin des Leibniz-Preises 2011. Trotz ihrer erst 36 Jahre hat sie bereits eine Spitzenstellung in der experimentellen Quantenoptik mit enormer internationaler Sichtbarkeit inne. Ihre Arbeiten zur Quanteninformationsverarbeitung zeichnen sich durch den Einsatz von kontinuierlichen statt diskreten Variablen und eine au?ergew?hnliche thematische Bandbreite aus. Diese reicht von Quantensystemen mit einzelnen Photonen und kontinuierlichen Variablen über die Implementierung von verschr?nktem Licht, basierend auf Glasfasern und Wellenleitern, bis zu Quantennetzwerken mit zahlreichen Kan?len. Besonderes Aufsehen erregten Silberhorns Beitr?ge zur Realisierung von sogenannten Einstein-Podolsky-Rosen-Zust?nden und zur Quantenkryptographie mit kontinuierlichen Variablen. Auch ihre neueren Experimente zur Realisierung und Messung sogenannter Fock-Zust?nde mit hoher Photonenzahl sind bedeutsam.

Schon ihre Dissertation, die Christine Silberhorn nach dem Lehramtsstudium der Physik und Mathematik in Erlangen-Nürnberg zur Quanteninformationsverarbeitung anfertigte, wurde mit dem Ohm-Preis ausgezeichnet. Nach dem Postdoktorat in Oxford habilitierte sich Silberhorn 2008 an der Universit?t Erlangen-Nürnberg, von wo sie 2010 einem Ruf auf einen Lehrstuhl für Experimentalphysik an der Universit?t Paderborn folgte. 2008 erhielt sie die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland, den Heinz Maier-Leibnitz-Preis von DFG und BMBF – dem nur zwei Jahre sp?ter jetzt der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis folgt.
 

Der Leibniz-Preis – Ehre, Geld und ?m?rchenhafte Freiheit“

Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 j?hrlich von der DFG verliehen. Mit den zehn Preisen für 2011 sind nun insgesamt 290 Leibniz-Preise vergeben worden. Davon gingen 100 in die Naturwissenschaften, 83 in die Lebenswissenschaften, 62 in die Geistes- und Sozialwissenschaften und 45 in die Ingenieurwissenschaften. Die Zahl der Ausgezeichneten ist h?her als die der Preise, da Preis und Preisgeld in Ausnahmef?llen geteilt werden k?nnen. So haben bislang insgesamt 313 Nominierte den Preis erhalten, 279 Wissenschaftler und 34 Wissenschaftlerinnen.

Sechs Leibniz-Preistr?ger haben nach der Auszeichnung mit dem wichtigsten Forschungsf?rderpreis in Deutschland auch den Nobelpreis erhalten: 1988 Prof. Dr. Hartmut Michel (Chemie), 1991 Prof. Dr. Erwin Neher und Prof. Dr. Bert Sakmann (Medizin), 1995 Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin), 2005 Prof. Dr. Theodor W. H?nsch (Physik) sowie 2007 Prof. Dr. Gerhard Ertl (Chemie). ?ber das internationale Renommee und die hohe Dotierung hinaus ist der  Leibniz-Preis vor allem mit einer au?ergew?hnlichen Flexibilisierung verbunden: Seine Tr?gerinnen und Tr?ger k?nnen das Preisgeld von inzwischen bis zu 2,5 Millionen Euro bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre wissenschaftliche Arbeit verwenden – was der damalige DFG-Pr?sident Prof. Dr. Hubert Markl bereits bei der ersten Preisverleihung 1986 als ?wahrlich m?rchenhafte Freiheit“ bezeichnete.
 

Weiterführende Informationen:

Verliehen werden die Leibniz-Preise 2011 am 16. M?rz 2011, 15.00 Uhr, in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften in Berlin. An die Medien ergeht dazu eine gesonderte Einladung.

Weitere Informationen zu den Preistr?gerinnen und Preistr?gern 2011 k?nnen ab Anfang des neuen Jahres im Bereich Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit der DFG angefordert oder unter www.dfg.de abgerufen werden.

Informationen zum Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm finden sich unter

www.dfg.de/foerderung/programme/preise/leibniz-preis/index.html

Ansprechpartnerin in der DFG-Gesch?ftsstelle ist Ursula Rogmans-Beucher, Gruppe Qualit?tssicherung und Verfahrensentwicklung, Tel. +49 228 885-2726, ursula.rogmans-beucher@dfg.de 

Zum 25-j?hrigen Jubil?um des Leibniz-Preises 2010 ist der von der DFG herausgegebene Band ?Von m?rchenhafter Freiheit“ erschienen, der die Geschichte des Preises erz?hlt und alle 303 Preistr?gerinnen und Preistr?ger der Jahre 1986 bis 2010 in Kurzportr?ts vorstellt. Ein kostenloses Exemplar kann beim Bereich Presse- und ?ffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885 2109, Michael.Hoenscheid@dfg.de, bestellt werden.

Die weiteren Leibniz-Preistr?gerinnen und -Preistr?ger 2011 im Kurzportr?t: http://www.dfg.de/index.jsp

 

Foto (privat): Prof. Dr. Christine Silberhorn
Foto (privat): Prof. Dr. Christine Silberhorn