Bildungs­g?nge: In­di­vidu­al­is­ier­ung ist Schlüs­sel zum Er­folg – Er­stes Pader­borner Ex­per­ten­for­um – ?In­Big“ verbessert Aus­b­ildungs- und Beruf­schan­cen für ben­achteiligte Ju­gend­liche

?Welche Chancen haben benachteiligte Jugendliche am Arbeitsmarkt? Muss sich das Ausbildungssystem ?ndern, um die Jugendlichen mitzunehmen?“ Diese von dem Paderborner Wirtschaftsp?dagogen Prof. Dr. H.-Hugo Kremer formulierten Eingangsworte markierten das 1. Paderborner InBig-Expertenforum, das innovative Wege bzw. ?Bildungsg?nge“ für benachteiligte Jugendliche aufzeigte, denen es noch an beruflicher Orientierung fehlt und die den ?bergang zur Ausbildung aus eigenem Zutun nicht bew?ltigen k?nnen. 75 Teilnehmer aus 17 Berufskollegs, fünf Kultusministerien und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) nahmen an dem  Expertenforum teil, das Anfang Oktober in der Universit?t Paderborn von Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Prof. Dr. Marc Beutner und Richard Stigulinszky (Leitender Ministerialrat, Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW) moderiert wurde. Fazit der Veranstaltung: Die Individualisierung der Bildungsg?nge birgt gro?e Potenziale, um benachteiligten Jugendlichen besseren Zugang zur Berufsorientierung und -ausbildung zu verschaffen.

Drei Berufskollegs aus Essen, Dortmund und Geilenkirchen kommt dabei als ?Piloten“ eine besondere Bedeutung zu: Denn hier werden im engen Schulterschluss mit den Paderborner Wissenschaftlern standortspezifische Konzepte erarbeitet, die zu konkreten Angeboten in der Bildungsgangarbeit führen. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der beiden Lehrstühle erg?nzen die Kooperation mit Angeboten wie ?Integration und Betreuung von Praxisphasen“ oder ?F?rderung von Basiskompetenzen“ wie z. B. Mathematik, Deutsch oder auch sozialen Kompetenzen. Zudem begleiten die Wirtschaftsp?dagogen der Universit?t Paderborn in der Phase der Erprobung die Kollegs mit Standortentwicklungsgespr?chen, geben laufend neue Impulse, beantworten Fragen (z. B. ?Was sind Qualifizierungsbausteine?“) und bieten mit korrespondierenden Vortr?gen z. B. über ?Medienkompetenz“ wertvolle fachliche Unterstützung. Ein fortw?hrender Abgleich der verschiedenen Wissensst?nde unterstützt stets den Best-Practice-Gedanken.

Wissenschaftler und Praktiker aus Berufskollegs und Kultusadministration sehen eine L?sungsm?glichkeit in der Ausgestaltung von Praxisphasen für die heterogene Gruppe der Jugendlichen, wobei Prof. Dr. Marc Beutner konkretisiert: ?Die Antwort auf unsere Fragen zur Entwicklung von effizienten Bildungsg?ngen liegt in der Individualisierung, z. B. indem wir dem Einzelnen praktische Erfahrungen für seine Berufsorientierung vermitteln. Das k?nnen durchaus auch gezielte Ma?nahmen sein, die einem Jugendlichen bei mangelnder physischer Kraft oder psychisch bedingtem Motivationsverlust Hilfestellung leisten.“

Konzepte für die individuelle Gestaltung solcher Praxisphasen werden w?hrend der Projektarbeit im InBig-Berufskolleg spezifisch erarbeitet. Berücksichtigung finden dabei individuelle Bedürfnisse des Jugendlichen, seine St?rken und Interessen ebenso wie seine Kompetenzen, die es zu f?rdern gilt und die den Beginn und erfolgreichen Verlauf einer Ausbildung erst m?glich machen. So angeleitet, erhalten die Jugendlichen auch Unterstützung durch die Lehrkr?fte der Berufskollegs bei der Suche nach einem für sie geeigneten Ausbildungsbetrieb. Dabei stellt sich für die Professoren Kremer und Beutner sofort auch die Frage nach den personellen Ressourcen, denn viele Probleme sozialer Art k?nnen die Lehrer vor Ort nicht nur aus Zeitgründen einfach nicht l?sen: ?Wir k?nnen den Lehrkr?ften in den Berufskollegs nicht alles aufbürden. Es w?re nicht nur wünschenswert, sondern zwingend erforderlich, dass deren basisp?dagogische Arbeit durch Sozialp?dagogen flankierend unterstützt wird. Das ist der Weg, damit auch sonst chancenlose Jugendliche ihren Platz in unserer Gesellschaft finden.“

Weitere Informationen: Heike Kundisch M. A. und Sebastian Rohde M. Sc., Tel.: 05251-60-5714, inbig@cevet.eu, http://cevet.eu/inbig
 



EDUNOMICS

Das Department Wirtschaftsp?dagogik der Universit?t Paderborn befasst sich im Rahmen seiner Lehre und Forschung mit aktuellen und zukünftigen Fragestellungen der beruflichen Bildung:

  • Gestaltung komplexer Lernumgebungen und selbstreguliertes Lernen
  • Kompetenzmessung und -entwicklung
  • F?rderdiagnostik und individuelle Lernwege
  • Lernen mit neuen Medien
  • Bildungsmanagement und Lehrerbildung
     

Forschung und Lehre

Prof. Dr. Marc Beutner, Lehrstuhl II für Wirtschaftsp?dagogik
Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Professur für Wirtschaftsp?dagogik, insbes. Mediendidaktik und Weiterbildung
Prof. Dr. Peter F. E. Sloane, Lehrstuhl I für Wirtschaftsp?dagogik
Prof. Dr. Esther Winther, Lehrstuhl für Wirtschaftsp?dagogik
Jun.-Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Wirtschaftsp?dagogik, insb. Hochschuldidaktik und Hochschulentwicklung.
 

http://wiwi.uni-paderborn.de/department5